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Neben künstlerischen Projekten, die Offene Häuser selbst organisiert, geben die in Pflege genommenen Baudenkmale immer auch Raum für Projekte anderer Akteure, die diese dort teils autonom, teils in Kooperation mit Offene Häuser durchführen.

Aus der Vielzahl der Projekte seien nachstehend nur einige stellvertretend ausgewählt:

Sinfonisches Orchester „STÜBAphilharmonie“

Die STÜBAphilharmonie ist ein Sinfonieorchester, das zu Ende der 90er Jahre von jungen Thüringern gegründet wurde. Aus einer kleinen Gruppe von Musikern entwickelte sich ein Verein, der aktuell 150 Ehrenamtliche aus ganz Deutschland zählt.
Neben dem eigentlichen Sinfonieorchester umfasst die STÜBAphilharmonie auch kammermusikalische Projekte, ein musikalisches Puppentheater und temporäre Projekte im Workshopformat. Seit ihrer Gründung sucht die STÜBAphilharmonie immer wieder den Kontakt zu anderen Nationen und Kulturen. Während anfangs mit Konzerteinnahmen ein soziales Wohnprojekt in Rumänien unterstützt wurde, liegt der Schwerpunkt seit einigen Jahren mehr auf dem direkten musikalischen Austausch mit jungen Musikern aus Südosteuropa.
Seit 2008 führt die STÜBAphilharmonie regelmäßig ihr zehntägiges Sommerprobenlager mit mehr als achtzig Musikern auf Burg Lohra durch, um von dort, nach zwei Konzerten in der Region, auf Tourneen nach Slowenien, Kroatien oder Bosnien aufzubrechen.

Knabenchor der Philharmonie Jena

Durch die Probenlager der STÜBAphilharmonie, deren Musiker teilweise in Jena leben oder studieren, wurde auch der Knabenchor der Philharmonie Jena auf Burg Lohra als einem für Proben größerer musikalischer Ensembles gut geeigneten Ort aufmerksam.
Der Knabenchor der Philharmonie Jena, der bislang für seine Probenlager eher weiter entfernte Örtlichkeiten bevorzugt hatte, wird in diesem Jahr erstmals auf Burg Lohra proben und zum Abschluß des einwöchigen Aufenthaltes ein Konzert in der Region geben.

Werkstattaufenthalte künstlerischer Ensembles

Aufgrund der besonderen Atmosphäre der Gebäude, die einerseits inspirierend wirkt und andererseits genügend Freiraum bietet, hat eine beachtliche Zahl künstlerischer Ensembles im Laufe der vergangenen Jahre die von Offene Häuser betreuten Baudenkmale für Werkstattaufenthalte und Probenwochenenden genutzt. Neben Musikern sind dies vor allem Ensembles, die genreübergreifend arbeiten, da insbesondere Burg Lohra über zahlreiche Arbeitsräume mit unterschiedlichem Charakter verfügt.

Wiederholt haben Vokalensembles auch die auf Burg Lohra befindliche romanische Doppelkapelle wegen ihrer guten Akustik für CD-Aufnahmen genutzt.

Szenische Opernaufführung in der Wasserburg Ollendorf

Weimar war für das Jahr 1999 als Europäische Kulturhauptstadt ausgewählt worden. Im Rahmen des Korrespondenzprogramms „Weimarer Umland“ zum Kulturstadtjahr fanden in der Wasserburg Ollendorf mehrere szenische Aufführungen der Oper „Das Märchen von der Grünen Schlange und der schönen Lilie“ unter der Regie des Berliner Künstlers Niklas Trüstedt statt.

Die Besonderheit der in Kooperation mit Offene Häuser verwirklichten Inszenierung bestand darin, dass das gesamte Gebäudeensemble einschließlich der Außenanlagen und des nahegelegenen Teiches in die Handlung einbezogen wurde. Die verschiedenen Akte spielten an unterschiedlichen Bereichen der Anlage, und das Publikum zog nach jedem Akt an den Ort der jeweils nächsten Handlung.

Workshops von Studierenden von Kunsthochschulen

Im Laufe der Jahre haben verschiedene Kunsthochschulen die von Offene Häuser betreuten historischen Anlagen als Orte für künstlerische Arbeitsaufenthalte genutzt. Studierende der Hochschulen aus Kassel, Weimar, Leipzig und Halle waren in Lohra, Oberau und Ollendorf zu Gast.

So besucht Prof. Christoph Türcke von der Hochschule für Graphik und Buchkunst Leipzig seit längerem zweimal jährlich mit mehrtägigen Blockseminaren Schloß Oberau bzw. Burg Lohra.

Auch Prof. Ulrich Reimkasten von der Kunsthochschule Halle Burg Giebichenstein hat wiederholt Klausuren seiner Malklassen in von Offene Häuser betriebenen Gebäuden durchgeführt.

Stellvertretend sei hier ein Arbeitsaufenthalt während des Kosovo-Krieges genannt, der unter den Titel „Teetrinken in Kriegszeiten“ stand. Eine Woche ging die Gruppe in der Wasserburg Ollendorf in Klausur, um Darstellungsmöglichkeiten zum schwierigen Umgang mit dem Krieg zu suchen. Der Titel der in der Folge entstandenen Exposition kennzeichnete die Situation sehr präzise. Während die Studenten in sicherer Umgebung an Techniken und Motiven feilten, wurde anderswo Krieg geführt. Was den einen als purer Zynismus erscheinen mag, könnte anderen ein Anlaß zum Nachdenken sein: Welche Verantwortung hat Kunst und wie kann sie diese wahrnehmen?

STÜBAphilharmonie auf Burg Lohra

Orchesterprobe im Großen Heuboden auf Burg Lohra

Werkstattatmosphäre bei einem interdisziplinären Kunstprojekt

Probe im Rahmen der Tage für zeitgenössische Musik

Szenische Oper - Probenszene

Szenische Oper - Aufführung

Ausstellungen in temporär genutzten Räumen - Fotographie im Gewölbe auf Burg Lohra

Ausstellung moderner Malerei aus Rußland im Kornspeicher auf Burg Lohra
 







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