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Vor Beginn der handwerklichen Instandsetzung der Baudenkmale führt Offene Häuser stets detaillierte bauhistorische Untersuchungen durch, auch an Gebäuden ohne Denkmalstatus, an Nebengebäuden und an Gebäuden jüngeren Datums, bei denen diese Untersuchungen behördlicherseits gemeinhin nicht zur Auflage gemacht werden. Sie bilden, ergänzt durch restauratorische, dendrochronologische und weitere Untersuchungen, die Grundlage dafür, daß bei der späteren Instandsetzung die Spuren früherer Bauzustände und Nutzungen nicht gedankenlos beseitigt werden.

Bei der Erarbeitung der Nutzungskonzepte für die Baudenkmale läßt sich Offene Häuser nicht von dem Ziel leiten, bestimmte Komponenten möglichst effektiv im Gebäude unterzubringen, sondern schaut, welche Nutzungen die Gebäude in welchem Umfang zulassen, ohne daß tiefere Eingriffe in die Denkmalsubstanz notwendig werden. In diesem Zusammenhang haben sich Planworkshops mit interdisziplinärer und internationaler Teilnehmerschaft zu Beginn des Planungsprozesses als geeignet erwiesen, da diese ein unbeschwertes, nicht durch inhaltliche, ökonomische oder formale Vorgaben belastetes Herangehen ermöglichen. Die Erfahrungen der bisherigen Tätigkeit haben zudem gezeigt, daß es aufgrund der langsamen Baufortschritte angesichts sich rasant verändernder äußerer Rahmenbedingungen von Vorteil ist, Teile der Ensembles oder zumindest Teilgebäude nicht von Beginn an zu überplanen, um damit die Möglichkeit offenzulassen, daß Konzepte auch während der Nutzung sich ändern, wachsen, sich anpassen können.

Analog zum Verständnis der handwerklichen Tätigkeiten sieht Offene Häuser auch den Planungsprozeß als einen Prozeß des Lernens und des Austauschs zwischen unterschiedlichen Akteuren, in dem die Architekten in erster Linie koordinierende Funktionen haben. In diesen Prozeß bezieht Offene Häuser Studenten und Berufsanfänger der Architektur, des Bauingenieurwesens, der Kunstgeschichte, der Landschaftsplanung und verwandter Fachrichtungen ein – sei es bei der Ausbildung im Gebäudeaufmaß durch die Universitäten und Fachhochschulen, im Rahmen von Planungspraktika oder von Beleg- und Abschlußarbeiten, innerhalb derer spezifische Fragestellungen gründlicher behandelt werden können. Die endgültige Ausführungsplanung und die Bauleitung liegen dann entsprechend den baurechtlichen Regelungen in der Hand von Denkmalpflegern und Architekten.
 







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